„Vergessene Orte“

Einladung zur Vorstellung am 12. Dezember 2010

 
     "Mahnmal ist Ziel von Zerstörung"  - NWZ vom 27. Oktober 2015      
 
displaced persons  

Presse

NWZ vom 30.01.2010

NWZ vom 09.12.2010

NWZ vom 04.01.2011

Rasteder Rundschau vom 17.02.2011

NWZ vom 12.11.2011

Rasteder Rundschau vom 1.12.2011

   

 

Vergessener Ort: Zwangsarbeiter- und Vertriebenenlager Hahn
Das Kunstwerk: "Displaced Persons"
Der Künstler: Jochen Kusber  
     
 
     
  Als ein Ort des Zwanges und des unfreiwilligen Aufenthalts stellt sich ein Gelände in der Rasteder Bauerschaft Hahn dar, das eindrucksvoll an die von Kriegen und Gewaltherrschaft gezeichnete Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erinnert.

Nur wenige Menschen erinnern sich angesichts einiger ungenutzter Baracken an der Lagerstraße noch an unzählige Menschenschicksale, an Gefangenschaft, Zwangsarbeit, Flucht, Vertreibung und Tod.

ehemalige Baracke

in Hahn

 

 

 
  Kriegsgefangenenlager

Bereits während des Ersten Weltkrieges waren das Gut Hahn und umliegende Ländereien ein Kriegsgefangenenlager. Auch im Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände in dieser Weise genutzt.

 
     
  Zwangsarbeiterlager

Hinzu kamen ab 1940 die Einrichtung von Lagern für die im Krankenhaus Hahn und mehreren örtlichen Gewerbebetrieben eingesetzten Zwangsarbeiter aus Polen und weiteren besetzten Ländern Europas.

Etwa 10 Millionen gegen ihren Willen zur Zwangsarbeit nach Deutschland transportierte und missbrauchte Männern, Frauen, Jugendlichen und Kindern wurden in rund 20.000 Lagern kaserniert.

Das Barackenlager auf dem heute von einem Chemieunternehmen genutzten Gelände war eines davon. Von hier wurden die Opfer täglich zu ihren Arbeitsstellen geführt.

Während am ehemaligen Lagerplatz scheinbar nichts mehr daran erinnert, mahnen auf dem Friedhof Rastede 191 Gräber von Zwangsarbeiter-Kinder, die überwiegend polnischer Herkunft waren.

 
     
  Flucht und Vertreibung

Mit dem Kriegsende wurde das Areal genutzt als Lager für die große Zahl von deutschen Flüchtlingen und Vertriebenen aus den Gebieten jenseits von Oder und Neisse, die in die Gemeinde Rastede kamen. Für die ältere Generation unvergessen, fand sich hier ein erstes Notquartier auf dem oft sehr schwierigen Weg der Integration.

Schließlich fanden die Baracken in der Zeit von 1955 - 1965 eine Nutzung durch eine große Zahl von Menschen, die ebenfalls unfreiwillig ihre Heimat verlassen hatten:   Flüchtlinge aus der DDR.

 
     
  Der Rasteder Künstler Jochen Kusber, geboren in Breslau, will mit seinem Kunstwerk an diesem Ort an die Parallelität menschlichen Leidens erinnern, das sich an diesem Ort bündelte.  
     
 
  Das jahrtausende alte Material Mooreiche erinnert an die lange Geschichte des Missbrauchs von Macht über Menschen.

 

 

 

 

 

Die Gemeinde Rastede unterstützt das Projekt.

Ein Grundstück für das Mahnmal wurde von Fam. Deekens / Gut Hahn zur Verfügung gestellt.